Jemandem Daumenschrauben anlegen \(selten auch: aufsetzen\)

Jemandem Daumenschrauben anlegen \(selten auch: aufsetzen\)
Jemandem Daumenschrauben anlegen (selten auch: aufsetzen)
 
Die Redewendung rührt von den mittelalterlichen Folterungen her. Die Daumenschraube war im Mittelalter ein häufig angewandtes Folterinstrument, mit dem man Geständnisse zu erpressen suchte. Wir gebrauchen die Wendung, um auszudrücken, dass man jemanden unter Druck setzt, ihn in grober, rücksichtsloser Weise zu etwas zwingt: Der Kardinal dachte gar nicht daran, sich von den Machthabern Daumenschrauben anlegen zu lassen. - Aus Peter O. Chotjewitz' Roman »Der dreißigjährige Friede« zitieren wir den folgenden Beleg: »Hättest du ihn nicht noch ein bisschen ausquetschen können?. .. Sollte ich ihm vielleicht Daumenschrauben anlegen?« (S. 240).
 
 
Chotjewitz, Peter O.: Der dreißigjährige Friede. Düsseldorf: Claassen Verlag, 1977.

Universal-Lexikon. 2012.

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